By Expedia Team, on June 2, 2017

Individualreise Japan: Mehr als Sushi, Kitsch und Karaoke

“Für viele Individualreisende ist Japan ein weißer Fleck auf der Landkarte. Obwohl der ostasiatische Staat dank Kimonos, Geishas, Mangas und Sushi internationale Bekanntheit erfahren hat, wagen nur wenige Backpacker eine Reise in das “Land der aufgehenden Sonne”. Dabei hat Japan so viel zu bieten, dass man auch nach Wochen des Herumreisens noch viele kulturelle und landschaftliche Highlights entdecken kann.

Warum lohnt sich eine Reise nach Japan?
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Japan liegt im Pazifik und gilt mit 6.852 Inseln als viertgrößter Inselstaat der Welt. Ausgangspunkt einer Japanreise ist meist die Millionenstadt Tokio, die von vielen Airlines regelmäßig angeflogen wird. Die Metropole zählt zu den aufregendsten Städten weltweit und ist mit ihren kulturellen Schätzen, den typisch japanischen Verrücktheiten und den unzähligen Restaurants bereits eine Reise wert.

Auch außerhalb der Städte punktet Japan mit seiner unglaublichen Vielfältigkeit. Naturliebhaber können den Mount Fuji besteigen, wandern und sogar Skifahren gehen. Wer die Reise mit ein paar Strandtagen verbinden möchte, findet in der südlichen Präfektur Okinawa paradiesische Inseln und Strände. Dank der perfekt ausgebauten Infrastruktur und der allgemeinen Sicherheit im Land ist Japan das perfekte Individualreiseziel.

Kreuzung in Tokyo

Wann ist die beste Reisezeit für Japan?
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In Japan gibt es verschiedene Klimazonen. Der nördliche Teil des Landes grenzt an Sibirien – dementsprechend kann es dort sehr kalt werden. Auf den südlichen Inseln rund um Okinawa ist das Klima dagegen subtropisch. Für die erste Japanreise ist der Ausgangspunkt in der Regel die Hauptinsel Honshu – sie beherbergt bekannte Reiseziele wie Tokio, Hiroshima, Osaka, den Mount Fuji und Kyoto. Als beste Reisezeit mit angenehmen Temperaturen gelten hier die Herbstfarbenzeit im Oktober und die Kirschblütenzeit im April. Von Mai bis Juli kann es dagegen sehr regnerisch und schwül werden.

Die Hauptferienzeiten der Japaner liegen in der ersten Januarwoche, der letzten Woche im April, der ersten Woche im Mai (Goldene Woche) sowie Ende Juli bis Anfang August. Diese Zeiträume sollten nach Möglichkeit vermieden werden, da viele Sehenswürdigkeiten überlaufen sind und auch die Hotelpreise deutlich anziehen.

Verständigung und kulturelle Besonderheiten in Japan
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Die japanische Kultur unterscheidet sich stark von der westlichen und folgt vielen Regeln und Gepflogenheiten, die Touristen oft nur schwer nachvollziehen können. So vermeiden die Japaner beispielsweise das Wort “Nein”, was oft zu Missverständnissen führen kann. Den Menschen in Japan ist es außerdem unangenehm, Nichtwissen einzugestehen. Oft geben sie deshalb lieber eine falsche Antwort, sodass es sich hin und wieder nicht vermeiden lässt, bei einer zweiten Person nachzufragen.

Gegenüber Reisenden sind die Japaner allerdings sehr nachsichtig: Von Besuchern erwarten sich nicht, dass sich diese mit den kulturellen Gepflogenheiten gut auskennen und sich dementsprechend verhalten. Obwohl besonders ältere Japaner oft kein Englisch sprechen, sind sie sehr hilfsbereit und bieten häufig auch ungefragt ihre Unterstützung an.

Einladungen sind in Japan keine Seltenheit. Sie sollten nach Möglichkeit angenommen werden, da sich der Einladende sonst vor den Kopf gestoßen fühlen könnte. Für die Gastfreundschaft können sich Reisende mit kleinen Gesten oder einem Geschenk aus der Heimat revanchieren. Wichtig ist es allerdings, die Straßenschuhe immer vor der Haustüre stehen zu lassen. Auch einige Restaurants und viele Tatami Schlafzimmer dürfen nur ohne Schuhe betreten werden.

Manga shop in Tokio

Eiffelturm in Tokio

In Japan ist es ratsam, die Adressen der Unterkünfte und Sehenswürdigkeiten auf Englisch und Japanisch dabeizuhaben. Besonders die Taxifahrer – aber auch Passanten auf der Straße – können Reisenden somit deutlich besser weiterhelfen. Das gleiche gilt auch für Stadtpläne und Straßenkarten. Es lohnt sich auch, vor der Reise ein paar Brocken Japanisch zu lernen – oft brechen die Einheimischen dann in wahre Begeisterungsstürme aus.

In allen größeren Städten gibt es ein oder mehrere Tourist Information Center (TIC). Individualreisende erhalten dort Stadtpläne, Tipps zu Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen sowie die sogenannten Practical Guides. Dabei handelt es sich um Faltblätter der Japan National Tourist Organization (JNTO), die unter anderem spannende Wanderungen und Insidertipps empfehlen.

Sicherheit und Einreise nach Japan
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Um ihre Sicherheit müssen sich Individualreisende in Japan nur wenig Gedanken machen. Probleme wie Diebstahl, Gewalt und Touristenabzocke sind den Japanern größtenteils fremd – sogar in öffentlichen Verkehrsmitteln tragen sie ihre Geldbörsen deutlich sichtbar in der Hosentasche. Dennoch sollten Backpacker wie überall nicht leichtfertig handeln und auf ihren gesunden Menschenverstand hören. Leider ist Japan dagegen sehr anfällig für Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Tsunamis. Es lohnt sich deshalb, vor und während der Reise aufmerksam zu bleiben und die aktuelle Lage zu beobachten.

Die Einreise für deutsche Staatsbürger ist mit einem Reisepass oder einem vorläufigen Reisepass für bis zu 180 Tage visumfrei möglich. Für junge Reisende zwischen 18 und 30 Jahren besteht außerdem die Möglichkeit, ein Working-Holiday-Visum bei der japanischen Auslandsvertretung zu beantragen. In diesem Fall dürfen sie sich bis zu einem Jahr in Japan aufhalten und dort mit Gelegenheitsjobs ihre Reisekasse aufbessern. Zu beachten gibt es auch, dass in Japan für Ausländer Passzwang besteht und sie ihren Reisepass dementsprechend immer bei sich haben müssen.

Mobilität in Japan
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Die Japan Rail Company (JR) ist die bequemste Art, durch Japan zu reisen. Für Nicht-Japaner gibt es den Japan Rail Pass (JRP) bei den Fremdenverkehrszentralen zu kaufen. Mit diesem Pass können Individualreisende fast all JR-Linien (Bus, Zug und Boote) für ihre Reise nutzen. Ausgenommen sind einige Stadtbus-Linien, die beiden größten Shinkansen (Hochgeschwindigkeitszüge) und die JR-Taxis. Die kleineren Shinkansen sind dagegen im JRP inbegriffen, so dass Rucksacktouristen mit ihnen bequem durch Japan reisen können. Für die Züge empfiehlt sich immer eine (kostenlose) Sitzplatzreservierung. Ebenfalls enthalten ist die Fährverbindung von Miyajima nach Miyajimaguchi.

Der JRP ist für eine, zwei oder drei Wochen erhältlich. Er lohnt sich besonders für Reisende, die größere Teile Japans bereisen möchten. Wer hauptsächlich in einer Region unterwegs ist, sollte vorher ausrechnen, ob sich die Anschaffung lohnt. Auch in Tokio gehören einige S-Bahn-Netze zu JR – die U-Bahn wird allerdings von einem anderen Anbieter betrieben.

Lohnt sich der JRP nicht, können die Busfahrten ohne Probleme auch einzeln bezahlt werden. Japan mit dem Mietwagen zu bereisen ist dagegen schwierig, da weder der deutsche noch der internationale Führerschein anerkannt werden. Für kurze Distanzen innerhalb der Städte lohnen sich auch Taxis, da für die ersten Kilometer lediglich ein günstiger Festpreis verlangt wird.

Was sind die Reisehighlights in Japan?
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Für die meisten Individualreisenden startet die Reise in Tokio oder Kyoto. Alleine in der quirligen Millionenstadt Tokio lohnt es sich schon, mehrere Tage zu verbringen. Absolut sehenswert sind unter anderem der Meiji Schrein, der Kaiserpalastgarten und der Asakusa Kannon Tempel. Echten Japanflair erlebt man im Shopping- und Vergnügungsparadies Odaiba, auf Japans berühmtester Einkaufsstraße Ginza, auf der Modemeile Harajuku und im Yoyogi Park, wo sich Tokios Jugend in verrückten Outfits zum Schaulaufen verabredet.

Die Innenstadt von Tokio

Tokio bei Nacht

Von Tokio lohnt sich ein Tagesausflug mit dem Bus nach Nikko. Dort steht der farbenfrohe Toshogu Schrein, der zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Sehenswert sind außerdem die Kirifuji Wasserfälle, die kaiserliche Tomazawa Villa und der Irohazaka Weg durch die Berge. Auch derMount Fuji liegt nicht weit von Tokios Hauptstadt entfernt. Er ist unkompliziert mit dem Zug zu erreichen – kann allerdings nur im Juli oder August bestiegen werden.

Nikko in Japan

Auch die ehemalige Kaiserstadt Kyoto ist absolut sehenswert. Sie gehört zu den kulturell reichsten Städten in Ostasien und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Reisende sollten sich keinesfalls das Nijo Schloss, den Golden Pavillon und den alten Kaiserpalast entgehen lassen. Der Heian Schrein, der Kiyomizu Tempel und die Sanjusangendo Halle mit den 1.001 Kannon Statuen sind ebenfalls einen Besuch wert. Ein schönes Ausflugsziel von Kyoto ist Nara, die älteste Kaiserstadt Japans. Zu besichtigen gibt es hier den Kasuga Schrein mit seinen 3.000 Laternen, den Todiji Tempel und noch einige weitere interessante Gebäude.

Tempel in Japan

Tempel in Kyoto

Weitere sehenswerte Orte in Japan sind unter anderem Osaka und Hiroshima. Wer auf seiner Japanreise auch ein paar Strandtage genießen möchte, ist in Okinawa genau richtig – die Präfektur im Süden des Landes beherbergt viele wunderschöne Strände. Eher unbekanntere aber dennoch lohnenswerte Destinationen sind Nagasaki, Fukuoka, Hokkaido und die Inseln Yakushima und Ogasawara. Ein ganz besonderes Erlebnis wird die Reise nach Japan zur Kirschblüte, die je nach Region im März und April für ungefähr zwei Wochen anhält.

Das Land der aufgehenden Sonne – perfekt für Individualreisende
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Japan ist vielfältig, aufregend und gleichzeitig sehr sicher – eigentlich eine ideale Destination für Individualreisende. Dennoch verirren sich immer noch relativ wenige Rucksacktouristen in das Land der aufgehenden Sonne. Gerade das macht aber auch den Reiz einer Japanreise aus – denn Backpackerhorden und überfüllte Hostels sucht man hier vergeblich. Stattdessen können Reisende entspannt in die japanische Kultur eintauchen und die Gastfreundschaft der Einheimischen genießen. Und wer sich ein wenig auf das Land und seine Bräuche einlässt, wird garantiert eine unvergessliche Ostasienreise erleben.

Ihr wollt mehr über Japan lesen?

Lest hier unseren Beitrag zur Besteigung des Mt. Fuji, unseren Blog Post zu Wellness & Entspannung in Japan & unseren Rundreise-Tipp!

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